Auszüge aus dem Konzept
3.9 Soziales Leben in altersgemischten Gruppen
Im Kinderhaus erleben sich viele Kinder das erste Mal in einer größeren Gruppe, herausgelöst aus ihrer bisherigen Umgebung. Die Atmosphäre im Haus ist geprägt von dem Leben sozialer Werte und der Weitergabe unserer Kultur.
Die Kinder erfahren, dass im Kinderhaus soziale Regeln gelten. Sie müssen lernen, miteinander auszukommen, sich gegenseitig zu respektieren, sich nicht zu stören und sich darüber zu verständigen, wer sich wann mit welchem Material befassen kann, weil jedes Material nur einmal vorhanden ist.
Das ist für kleine Kinder eine nicht ganz leichte Aufgabe.
Dieser Lernprozess wird erleichtert, wenn es sich um altersgemischte Gruppen handelt, bei denen immer nur einige Kinder neu dazukommen, während andere von Jahr zu Jahr ausscheiden.
Oft regeln die Kinder das soziale Leben dann selbst.
Die Konfliktregulierung zwischen Kindern soll verbal, leise, geduldig, verständnisvoll und mit Respekt erfolgen. Der Erwachsene hilft ihnen dabei.
3.10 Der Waldtag
Unsere gemischten Gruppen haben je einen festen Waldtag, an welchem sie den nahe gelegenen Krahnberg erkunden. An diesen Tagen erleben die Kinder die Veränderungen der Natur, und entdecken stets Neues im Wald, Feld oder Flur. Gleichzeitig nutzen wir diese Tage für Bewegungsangebote, da die Natur uns hierfür vielfältigste Möglichkeiten bereithält.
4. Selbsterziehung und Fortbildung
Maria Montessori selbst sagte, dass die Aufgaben der „neuen ErzieherIn“ schwer sind. Deshalb fordert sie vom Montessori-Pädagogen eine ständige, wissenschaftliche und persönliche Selbstvorbereitung und Reflexion der eigenen Arbeit.
Für die Fortbildung der pädagogischen Mitarbeiterinnen nutzen wir die Angebote des Trägers, des Jugendamtes, der Montessori-Vereinigungen und verschiedener Kooperationsstätten.
5. Eltern als Partner im Kinderhaus
Ein gutes Einvernehmen zwischen den Eltern und dem Kinderhaus ist die Grundlage einer erfolgreichen Erziehung. Unsere Bemühungen gehen dahin, eine gegenseitig wertschätzende, offene und konstruktive Beziehung zu den Eltern aufzubauen. Die Elternarbeit im Kinderhaus hat vielfältigste Formen. Neben den alltäglichen Kurzgesprächen bieten unsere Elternabende, Themennachmittage oder die jährlichen Entwicklungsgespräche den Eltern die Gelegenheit, mehr über das Leben und Tun ihres Kindes im Kinderhaus zu erfahren. Diese Veranstaltungen geben uns die Möglichkeit zum gegenseitigen Kennenlernen, zum Gespräch, zum Gedankenaustausch und zum gemeinsamen Tun. Gemeinsame Planung und Durchführung von Festen und Feiern unterstützen den Aufbau einer erfolgreichen Beziehung.
Die Eltern und Erzieher müssen den Kindern Anleitung und Hilfe geben und es dann frei handeln lassen.
Gemeinsam tragen wir Verantwortung bei der Vermittlung kultureller sozialer Wertmaßstäbe. Diese Maßstäbe benötigt ein Kind um sich daran zu orientieren. Sie geben ihm Sicherheit und Selbstvertrauen. Nur so kann ein Kind zu einer selbstverantwortlichen Lebensführung gelangen.
8.1 Hintergründe der Eingewöhnungszeit
Das Montessori-Kinderhaus ist eine neue Umgebung für Eltern und Kind. Somit stellt die Eingewöhnung für alle Beteiligten eine „besondere Situation“ dar.
Trennungen und die damit verbundenen Übergangserfahrungen sind ein Teil unseres gesamten Lebens. Strategien, wie man mit diesen Situation umgeht, lernt man in der Kindheit. Deshalb ist die gestaltete Eingewöhnungszeit: Bildungszeit und eine wichtige Erfahrung im Leben unserer Kinder.
Für Ihr Kind beginnt ein neuer Lebensabschnitt mit neuen Anforderungen, welche sehr verschieden sind von den bisher Gewohnten.
Unsere Konzeption wurde auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse über Bindungstheorien und Übergangssituationen erstellt. Aber auch die Montessori-Methode und die langjährige Erfahrung unserer Mitarbeiter kommen hierin zum Ausdruck.
„Lasst mir Zeit!“ Dr. Maria Montessori
8.2 Ziele der Eingewöhnungskonzeption
Unsere Eingewöhnungskonzeption verfolgt zwei große Ziele. Sie, liebe Eltern, haben die Entscheidung getroffen Ihr Kind in unserer Einrichtung betreuen zu lassen. Darum heißt es für Sie, „Ihr Kind los zu lassen“. Wir möchten, dass es uns und auch Ihnen gelingt, eine tragfähige vertrauensvolle Beziehung auf zu bauen.
Des Weiteren soll unsere Konzeption dem Kind die Möglichkeit geben, langsam hier an zu kommen, sich wohl und sicher zu fühlen. Unsere Erzieher vermitteln dem Kind, dass es mit seinen Bedürfnissen ernst genommen wird und legen so die Grundlage für einen gelungenen Beziehungsaufbau und spätere Übergänge.